Toxische Beziehungen: Wie ich mich darin verlor – und wie ich den Weg zurückgefunden habe
Toxische Beziehungen:
Wenn beide Seiten verlieren –
und warum ich mich selbst darin verloren habe
Es gibt Beziehungen, die uns wachsen lassen. Die uns motivieren, heilen, stärken und uns das Gefühl geben, gesehen zu werden. Und dann gibt es Beziehungen, die uns Schritt für Schritt kaputtmachen – manchmal, ohne dass wir es sofort merken.
Lange dachte ich, eine „toxische Beziehung“ bedeutet, dass nur eine Person toxisch ist. Dass es immer einen Täter gibt und ein Opfer. Doch irgendwann sah ich einen Fernsehbeitrag, der meine Sicht komplett verändert hat:
👉 Toxisch kann auch bedeuten, dass beide Seiten verletzt handeln. Abwechselnd. Unbewusst.
Und genau das traf bei mir zu.
Wie alles begann – und warum ich mich selbst verlor
Am Anfang war alles leicht. Wir verstanden uns, lachten, führten Gespräche, die sich echt anfühlten. Ich war so, wie ich wirklich bin. Und sie mochte mich genau dafür.
Doch irgendwann fing ich an, mich zu verändern.
Ich wurde extrem anhänglich. Ich wollte perfekt sein. Ich wollte so sein, wie ich glaubte, dass sie es von mir erwartet. Also verbog ich mich. Verstellte mich. Passe mich an sie an.
Und genau da begann das Problem.
Je mehr ich mich veränderte, desto weniger wollte sie mich.
Und wenn sie Schluss machte, änderte ich mich wieder zurück – zurück zu dem Menschen, den sie ursprünglich mochte. Und plötzlich wollte sie mich wieder.
Dieser Kreislauf wiederholte sich immer wieder.
On. Off. Nähe. Distanz.
Jedes Mal, wenn ich dachte: „Jetzt wird es besser“, begann das Spiel erneut.
Was ich damals nicht bemerkte:
➡️ Ich war emotional abhängig geworden.
➡️ Ich war nicht mehr ich selbst.
Und das Schlimmste:
Ich verlor mich – komplett.
Als sich das Spiel umdrehte
Irgendwann ist etwas passiert, womit ich niemals gerechnet hätte.
Das ganze Muster drehte sich um.
Plötzlich war sie emotional abhängig.
Plötzlich war ich derjenige, der toxische Verhaltensweisen zeigte.
Ich war verletzt und voller Frust wegen all den Monaten davor. Und ohne es zu merken, wiederholte ich genau das gleiche Muster – nur diesmal war ich derjenige, der zog, stieß, verunsicherte.
Und sie tat das Gleiche wie ich früher:
Sie klammerte. Sie kämpfte. Sie hoffte.
Es war ein Kreislauf, aus dem niemand gewinnen konnte.
Der Punkt, an dem ich nicht mehr konnte
On-Off-Beziehungen fühlen sich am Anfang leidenschaftlich an. Intensiv. Fast wie ein Film.
Aber irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem diese Achterbahnfahrt keine Schmetterlinge mehr auslöst – sondern Bauchschmerzen.
Ich kam an genau diesen Punkt.
Das ständige Auf und Ab.
Das Hoffen und Fallen.
Die Rollenwechsel zwischen „toxisch sein“ und „toxisch behandelt werden“.
Die Abhängigkeit.
Die Angst, allein zu sein.
Die Gier nach kurzen Momenten von Nähe, die wieder alles gutmachen sollten.
Am Ende war ich nur noch unglücklich.
Ich war nicht mehr der Mensch, der ich sein wollte.
Und ich wusste: Wenn ich nicht aussteige, verliere ich mich noch mehr.
Also tat ich das Schwerste, was ich je tun musste – ich ging.
Nicht aus Wut.
Nicht aus Hass.
Sondern aus Selbstschutz.
Was ich daraus gelernt habe
Heute weiß ich:
-
Eine toxische Beziehung entsteht selten allein durch eine einzige Person.
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Beide tragen ihren Teil dazu bei – oft unbewusst.
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Manchmal macht uns die Sehnsucht blind.
-
Manchmal macht uns die Angst, verlassen zu werden, manipulierbar.
-
Und manchmal werden wir selbst zu der Version, vor der wir uns am meisten fürchten.
Ich habe gelernt, dass Liebe nicht bedeutet, sich selbst aufzugeben.
Liebe bedeutet, man selbst bleiben zu dürfen – ohne Spiele, ohne Rollen, ohne Masken.
Und wenn ich eines gelernt habe, dann das:
👉 Eine Beziehung, die dich kaputtmacht, ist keine Liebe.
Echte Liebe zerstört dich nicht – sie baut dich auf.

Empathic Activist.
Ich schreibe Bücher aus dem Herzen und singe meine eigenen Texte – nicht perfekt, sondern ehrlich.
Musik & Worte sind mein Weg, Empathie in die Welt zu bringen.
